Am Bauernhof der Familie Kerschenbauer haben die Kühe das ganze Jahr über einen Urlaub am Bauernhof. Sie genießen bestes Heu und im kühlen Sommerklima der Fischbacher Alpen fühlen sich die Tiere wohl. Jede Kuh hat ihren Namen und von klein auf werden sie umsorgt und gestreichelt. Im Sommer toben sie sich auf der Weide aus und im Winter bewegen sie sich im Schnee. Die Kühe freuen sich auf das leckere Müsli und haben obendrein auch noch die Möglichkeit sich eine Massage und eine Fußpflege zu gönnen. Eine Kuh am Hönigshof müsste man sein!
Der Bauernhof wird im Vollerwerb geführt, das heißt wir haben unseren Arbeitsplatz am Hof. Der Bauernhof hat eine Gesamtgröße von 26 ha, davon sind 14 ha Wald und die restlichen12 ha werden für die Gewinnung von Heu, Silage und als Weidefläche genutzt.
Diese Fläche von 12 ha wird auch Landwirtschaftliche Nutzfläche genannt und reicht aus, um im Durchschnitt 20 Rinder zu versorgen. Davon werden 8 bis 10 Milchkühe gehalten. Der Rest sind Kälber und Jungkalbinnen aus der eigenen Nachzucht, die den Sommer auf der Alm rund um den Teufelstein verbringen.
Im Jahr werden ca. 50.000 l Milch an die Molkerei geliefert. Die Milch kommt direkt von der Kuh in den Milchtank und wird gekühlt. Jeden zweiten Tag kommt der Milchtankwagen und holt die gewonnene Rohmilch vom Hönigshof ab.
Die Kälbchen verbringen den Sommer am Hof. Sie haben einiges zu lernen, bevor sie auf die Weide dürfen. Das fängt damit an, dass sie sich aneignen, Milch und Wasser aus einem Kübel zu trinken und Heu zu fressen. Dann werden die Kälbchen daran gewöhnt, mit dem Bauern mitzugehen. Es ist gar nicht so einfach, ein Kalb zu führen. Welches Kälbchen geht schon gerne freiwillig mit, wenn es gewohnt ist sich frei zu bewegen? Gut das Bauer Franz viel Zeit mit ihnen verbringt.
Als Nächstes will der Zaun kennengelernt werden. Dann können die Kälbchen das erste Mal tagsüber auf die Weide. Anfangs stehen sie noch etwas planlos herum. Hättet Ihr gleich gewusst, dass man Gras fressen kann? Die Fresstechnik ist eine andere als beim Heu. Das Gras muss mit der Zunge abgemäht werden. Haben die Kälbchen diese Schule hinter sich, dürfen sie den ganzen Sommer draußen auf der Weide verbringen.
Die Kalbinnen beleiben am Hof. Die Stierkälber werden mit ca. 6 - 8 Wochen an Mastbetriebe verkauft.
Nach der Geburt ihres ersten Kälbchens, gibt die Kuh Milch.
Eine Kuh ist ca. neun Monate trächtig. Sechs Wochen vor der Geburt wird die Kuh trocken gestellt. Das heißt, sie wird nicht mehr gemolken und die Milchproduktion im Euter hört auf. Sie sammelt Kräfte für die Geburt ihres Kalbes.
Die erste Milch nach der Geburt eines Kalbes ist besonders reich an Nähr- und Immunstoffen und wird Biestmilch genannt. Sie ist dicklich, gelb und schaut fast aus wie Vanillepudding. Das Kalb muss in den ersten 24 Stunden diese Biestmilch trinken. In dieser Zeit gelangen besonders viele Nähr- und Immunstoffe in das Blut des Kälbchens. Dadurch wird es widerstandsfähiger und das Immunsystem wird hochgefahren. Insgesamt gibt die Kuh ca. fünf Tage lang Biestmilch, danach die weiße Kuhmilch.
Nährstoffreiche Futtermittel nennt man Kraftfutter. Dazu zählen zum Beispiel: Getreide, Mais, Melasse und Soja. Diese Futtermittel werden geschrotet oder gemahlen, mit Mineralstoffen wie etwa Futterkalk und Salz vermischt und verfüttert.
Sie dienen dazu den Nährstoff - und Mineralstoffbedarf der Kuh zu decken. Die Milchproduktion ist nach der Geburt des Kalbes am höchsten und sinkt kontinuierlich bis zum Trockenstellen - 6 Wochen vor der nächsten Geburt - ab.
Somit bekommen Kühe am Anfang der Laktation mehr Kraftfutter zu fressen, als Kühe die schon lange Milch geben. Milchkühe geben zwischen der Geburt des Kalbes und dem Trockenstellen ungefähr 300 Tage Milch.
Auch Kühe müssen zur Fußpflege. Mindestens zwei Mal im Jahr werden die Klauen zurückgeschnitten, um das Gewicht möglichst gleichmäßig auf die gesamte Sohle zu verteilen. Das verhindert Klauenkrankheiten wie z.B. Klauenfäule, Ekzeme ect.
Mutterkuhherde: Diese Herde besteht aus Muttertieren und ihren Kälbern. Achtung: Muttertiere verteidigen ihre Kälber wegen einem ausgeprägten Schutzinstinkt impulsiv. Sind auch Stiere dabei, ist besondere Vorsicht geboten.
Jungtierherde: Diese jüngeren Tiere sind vor allem übermütig, sehr bewegungsfreudig und neugierig. Beim Kontakt mit Menschen, kann es rasch zu unkontrollierten Bewegungen kommen.
Kuhherde: Sie besteht aus Kühen, welche regelmäßig gemolken werden. Sie sind an den Menschen gewöhnt.
*Distanz halten: Wenn möglich, auf dem Wanderweg bleiben und Abstand zu den Rindern bewahren. Versperrt die Herde den Weg, fixiert sie einzelne Wanderer oder zeigt sie sich sehr unruhig, besser einen Umweg machen und im großen Bogen um die Herde herumgehen.
*Ruhig verhalten: Neben den Herden keine hektischen Bewegungen machen oder lärmen. Nicht wild mit Armen oder Stöcken gestikulieren. Ist die Aufmerksamkeit bereits auf die Wanderer gerichtet, sollten sich diese selbstbewusst (und optimalerweise mit Stock) den Tieren entgegenstellen und sich dann ruhig von der Herde entfernen.
*Hunde an die Leine: Hunde können von den Rindern als Bedrohung wahrgenommen werden. Nehmen Sie den Hund zur Sicherheit an die Leine.
*Den Hund bei Gefahr ableinen: Wenn das Weidevieh anfängt auf den Hund und damit auch auf den Hundehalter zuzugehen, sollten Wanderer ihren vierbeinigen Liebling unbedingt von der Leine lassen. Der Hund flieht mit Leichtigkeit und sein Besitzer ist damit außer Gefahr.
*Kälber nicht streicheln oder füttern: Mutterkühe sehen die Annäherung möglicherweise als Bedrohung für ihren Nachwuchs und möchten ihn verteidigen. Halten Sie von den Jungtieren Abstand.
*Warnsignale ernst nehmen: Alarmsignale sind ein Senken des Kopfes sowie Scharren oder Brüllen. In diesem Fall Ruhe bewahren und langsam die Weide verlassen. Zeigen Sie den Tieren, wenn möglich nicht den Rücken und halten Sie Sichtkontakt.
*Ein Stock für den Notfall ist empfehlenswert